IR29

Modérateur : Staff Forum

MarbotsChasseurs
Messages : 47
Inscription : Mar Nov 17, 2020 9:14 pm

Re: IR29

Message par MarbotsChasseurs » Mar Juil 27, 2021 5:21 pm

Am 22. April überschritt Hiller mit seinen drei Armeekorps den Inn bei Mühldorf . Am genannten Tage sammelte sich auch Lindenau in einem Lager bei Neu - Ötting Während des Rückzuges hatte das Regiment verloren : ' )
Tot : 2 Mann . Verwundet und gefangen : Hauptmann Wilhelm v . Riebes .
In Kriegsgefangenschaft gerieten : 212 Mann . Nachdem die Gruppe FML . Hiller über die Isar zurückgedrängt worden war , hatte sich Kaiser Napoleon auf die unter Erzherzog Karl südlich Regensburg stehenden fünf Korps ge wandt und sie am 22. April in der Schlacht bei Eggmühl geschlagen . ) Der Erzherzog wurde dadurch gezwungen , auf das nördliche Donauufer zurückzugehen . Da wegen der raschen Vor rückung Napoleons auf dem rechten Donauufer eine Vereinigung mit Hiller nicht zustandekam , so zog sich Erzherzog Karl im Laufe der nächsten Wochen durch Böhmen nach Inner österreich zurück .

Am 24. April überschritt FML . Hiller den Inn und rückte gegen Neu a . d . Rotter am markt an der Rotter zum Angriff vor , um durch einen Rückschlag der Ver 24. April .

folgung Einhalt zu tun . Da die Hauptkräfte Napoleons zu dieser Zeit noch bei Regensburg standen , so konnte Hiller reussieren . Die Franzosen wurden nach kurzem Kampf gegen West geworfen .

Auch das Regiment Lindenau hatte sich am Kampfe beteiligt und hiebei nachstehenden Verlust erlitten ) :
Tot : 2 Mann . Verwundet und gefangen : 36 Mann . Am 25. wurde auf Grund bestimmter Nachrichten über den Echec der Hauptarmee der Rückzug über den Inn auf Linz fortgesetzt , am 28 . Ried erreicht und dort die Division FML . Schustek , dabei das Regiment Lindenau als Nachhut der Armee bestimmt .

Von den in unmittelbarer Nähe folgenden Franzosen heftig gedrängt , erreichte die Division am 3. Mai Linz . FML . Hiller hatte indessen den Befehl erhalten , zur Armee des Erzherzogs nach Böhmen zu rücken , worauf er sich zu einem Brückenschlag bei Mauthausen entschloß . Die Armeegruppe sollte bis zum Übergang eine Stellung hinter Ebelsberg a . d . Traun beziehen .

Am 3. Mai vormittags , nachdem die eigenen Korps eben die vor Ebelsberg am
Ebelsberg gelegene Traunbrücke passiert hatten , traf auch die Division Schustek ein und ging über den genannten Fluß zurück .

Ein Abbrennen der Brücke war aber nach vollzogenem Übergang nicht möglich , da noch zwei österreichische Brigaden auf dem Westufer geblieben waren , um der Division das ungefährdete Passieren des Defilés zu ermöglichen . Auf dem Ostufer angelangt , wurde die Besetzung der Stellung vorgenommen . Vom Regimente Lindenau wurden drei Kompagnien des dritten Bataillons unter Kommando des Oberstleutnants Pflüger v . Linden fels als Besatzung des Schloßes bestimmt , die andern zweieinhalb Bataillone

Gefecht bei

3. Mai .

1 ) KA . , Standesakten .

, Das im Verband des I. Reservekorps stehende Grenadierbataillon Baron Hromada tat sich in dieser Schlacht durch seine feste Haltung hervor .

3 ) KA . , Standesakten . pg 254

als Reserve am Ostrand des Ortes bereitgestellt . Die Hauptkraft Hillers war unterdessen hinter den östlich Ebelsberg gelegenen Höhen aufgestellt worden .

Inzwischen waren die westlich der Traun gebliebenen Truppen von der französischen Übermacht geworfen worden . Mit den zurückflutenden Österreichern drangen aber auch die Franzosen über die Brücke bis in den sogenannten » Vormarkt « , einen Teil des Ortes Ebelsberg , ein . Die Verteidiger , zwei Wiener Freiwilligenbataillone , erwiesen sich jedoch zu schwach , um den Feind wieder aus dem Ort hinauszutreiben .

In diesem kritischen Augenblick wendete Major Paumgarten , Ad jutant des VI . Korps , mit Hilfe des Regiments Lindenau den Ausgang des Kampfes zu gunsten der Österreicher .

Es war etwa 11 Uhr vormittags , als Paumgarten zum zweiten Bataillon Lindenau heransprengte und im Namen des FML . Hiller die allsogleiche Vorrückung anordnete .

Hauptmann Karl Kral , damals Kommandant dieses Bataillons , erinnerte die Mannschaft an frühere Taten des Regiments mit dem begeisternden Zuruf :

» Erinnert Euch , dass unser Regiment Loudon geheissen und sich » dieses Ehrennamens in allen Schlachten würdig zeigte ! Der verklärte » Held sieht auf unseren Kampf und freut sich seiner braven Söhne ! «

Es befanden sich noch mehrere alte Krieger in dem Bataillon , die den Helden gekannt , unter ihm die Wälle von Belgrad gestürmt und durch ihre Erzählungen den Kriegsruhm der alten Zeit im Regimente lebendig erhalten hatten .

Nun begleitete der Geist des Bezwingers von Landshut , Schweidnitz und Belgrad die Scharen der Seinen aufs neue zum Siege !

Im Sturmschritt drang das Bataillon vor - der entschlossen durchgeführte , überraschende Angriff mit dem blanken Bajonette brachte Unordnung in die dichten Reihen der Franzosen . Sie wichen zurück , ein Teil flüchtete in die nächsten Deckungen und nun begann aus jeder Hecke , jeder Mauer , jedem Hause ein starkes Feuer die Vorstürmenden aufzuhalten . Doch auch dies wurde schließlich überwunden ; die Häuser wurden einzeln wieder erobert und die Franzosen unaufhaltsam durch den Vormarkt nach dem Ennser Tor zurückgedrängt .

Eine französische Fahne und 700 Gefangene waren der Sieges preis des kühnen Wagens !

Während der geschilderten Ereignisse im Vormarkte hatte auch die Besatzung im Schloße einen lebhaften Kampf gegen die auf dieser Seite vordringenden Franzosen mit ebenso glänzendem Erfolg bestanden . Letztere stürmten die Höhe und das Schloß von zwei Seiten . Auf dem Fußwege vom Brückentor her scheiterten die mutig durchgeführten Angriffe zu wiederholten Malen an der Tapferkeit der von Oberstleutnant v . Pflüger befehligten Besatzung des Schlosses . Da gelang es plötzlich einer feindlichen Abteilung , sich mit Benützung eines verdeckten Zuganges im Schloße selbst festzusetzen . Aus dem von den Franzosen besetzten Wirtshause » zum Stern « führte nämlich eine gedeckte hölzerne Stiege in den Zwinger des Schlosses . Schon hatte sich am Ausgang der Treppe ein bedeutender Haufe des pg 255

Feindes gesammelt , als sich Feldwebel Wertheim , dies bemerkend , mit 30 Mann unter dem Rufe : » Loudon ! « auf ihn losstürzte und die Franzosen nach einem kurzen Ringen in den Graben hinabwarf .

Ein zweiter Versuch auf diesem Punkte ins Schloß einzudringen , wurde von der nun aufmerksam gemachten Besatzung mit Leichtigkeit abgewiesen .

Die bisher im Vormarkt gewesenen französischen Truppen , nunmehr außerstande sich noch im Orte zu halten , waren gerade im Begriff über die Traunbrücke zurückzugehen , als die feindliche Division Legrand noch zu rechter Zeit eintraf , um das Gefecht zu gunsten der Franzosen zu wenden . Nun mußte der Ort endlich geräumt werden es war gegen fünf Uhr nachmittags . Das Regiment zog sich nach dem Verlassen der Stätte seiner ehrenvollen Verteidigung ostwärts bis in die Hauptstellung Hillers zurück , Während des Gefechtes hatte das Regiment verloren :

Tot : Oberleutnant Leopold Bilek
und 14 Mann , verwundet und gefangen : 242 Mann ,
vermißt : 9 Mann . In der Gefechtsrelation FML . Hillers wird das ganze Regiment als » rühmlichst ausgezeichnet « genannt . Viele herrliche Taten einzelner mögen hier vollbracht worden sein , sie entgingen aber einerseits im Getümmel des Kampfes der allgemeinen Aufmerksamkeit , anderseits wurde es verabsäumt , ihre Schilderungen der Nachwelt zu erhalten .

Von der im Juni zusammengetretenen Medaillenkommission erhielten vom Regimente Lindenau für besonders tapferes Verhalten im Kampfe bei Ebelsberg zugesprochen :

Die silberne Tapferkeitsmedaille :
Feldwebel Wilhelm Wertheim , Feldwebel Leonhard Schaffer und
Korporal Johann Bayer . Rückzug der

Da die Brücke bei Mauthausen im Laufe des 3. Mai durch Flöße zerrissen

worden war und weil wegen Bedrohung der südlichen Flanke der Rückzug über die Donau sogleich fortgesetzt werden mußte , so begann der Weitermarsch auf dem

südlichen Donauufer noch in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai .

Das Regiment Lindenau passierte , fortwährend in der Nachhut ein geteilt , am 6. Kemmelbach und am 7. Mölk , marschierte am 8. über St. Pölten bis Meidling bei Wölfing und passierte am 9. die Donau bei Mautern , nachdem bereits die ganze Armeegruppe Hillers den Strom passiert hatte . Noch in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai wurde die große Strom brücke durch das Regiment abgebrannt .

Zum Schutze der durch Napoleon bedrohten Residenz war Hiller am 10. Mai mit der Armeegruppe donauabwärts marschiert . Er gelangte aber nur bis Korneuburg , da Wien inzwischen an Napoleon übergeben worden war .

An dem Marsch gegen Wien nahm das Regiment nicht teil , es blieb mit der Division Schustek in der Gegend von Krems zur Bewachung des Donaustromes zurück .pg 256

MarbotsChasseurs
Messages : 47
Inscription : Mar Nov 17, 2020 9:14 pm

Re: IR29

Message par MarbotsChasseurs » Mar Juil 27, 2021 5:22 pm

Am 12. Mai kain das erste und zweite Bataillon in das Lager bei Rehberg unfern von Krems , das dritte Bataillon nach Grafenwörth . Von dort detachierte letzteres am 13. den Fähnrich Pietrowsky mit 46 Mann zur Aufhebung einiger feindlicher Posten auf das rechte Donauufer , welche Mission der Genannte mit Erfolg beendete . Am 14. wurde das dritte Bataillon wieder zum Stab gezogen und die 1. , 2. und 3. Kompagnie zum Beziehen der Pikette längs der Donau nach Krems beordert .

An der Schlacht von Aspern am 21. Mai nahmen die Füsilierbataillone keinen Anteil .

Am 22. Mai wurde das erste und zweite Bataillon unter Kommando des Oberstleutnants v . Pflüger ? ) nach Grafenwörth befohlen , am 31. Mai rückten die 7. , 8. , 9. und 10. Kompagnie zur Aufhebung einiger feindlicher Pikette über die Donau und kehrten nach Mitternacht wieder ins Lager zurück .

Nach der Schlacht von Aspern zogen sowohl Erzherzog Karl wie Kaiser Napoleon alle verfügbaren Kräfte zu ihren Armeen , um für den un vermeidlichen Entscheidungskampf gerüstet zu sein . Auch das V. Korps er hielt vom Erherzog den Befehl , nach Ost abzurücken . Es brach daher das Regiment Lindenau am 4. Juni von Grafenwörth auf , marschierte an diesem Tage bis Kirchberg , am 5. bis Stockerau und rückte in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni in das Lager bei Lang - Enzers dorf ein .

Gleich nach dem Eintreffen dortselbst begann für das Regiment eine anstrengende und aufreibende Periode . Es mußte , um die westliche Flanke der Armee zu schützen , immer bereit sein , etwaige Übergangsversuche der Franzosen unbedingt zu verhindern , was eine rücksichtslose Strenge in der Durchführung des Sicherungs- und Patrouillendienstes in sich schloß.2 ) An den schweren Tagen von Wagram blieben die Füsilierbataillone abermals dem Wahlplatze fern ; erst später sollte es ihnen vergönnt sein , sich im offenen Kampfe mit dem Feinde zu messen .

Erzherzog Karl , in dessen Armee sich das Grenadierbataillon Hromada Die Grenadiere befand , hatte nach dem Rückzug von Regensburg durch Böhmen und Mähren , von Aspern und am 16. Mai Stockerau erreicht , sich bei Korneuburg mit FML . Hiller ver- Wagram am

21. Juni und einigt und die Armee in ein großes Lager zwischen dem Bisamberg und

6. Juli .

in denSchlachten

1 ) Oberstleutnant v . Pflüger wurde mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Mai 1809 zum Oberst ernannt . Mit selbem Tag wurde auch der Hauptmann Baron Hromada vom Regiment Argenteau Nr . 35 als Major zu Lindenau transferiert und ihm das Grenadierbataillons kommando verliehen . KA . , HKR . 1809 , G.5

75

21

2 ) Am 8. Juni wurde das erste Bataillon zur Unterstützung der Vorposten auf die Insel » Schwarze Lakena unweit Nußdorf detachiert ; vom zweiten Bataillon ging die 12. Kompagnie auf Feldwachen . Am 10. ging das dritte Bataillon zum Beziehen der Vorposten auf die Schwarze Laken ab . Am 12. marschierte das erste Bataillon um 1 Uhr nachts nach Korneu burg ; dort angelangt , bezog eine Kompagnie Feldwachen , der Rest blieb zur Unterstützung der Vorposten gefechtsbereit . Am 13. kam das zweite Bataillon ebenfalls in den Vorposten dienst und übernahm die Posten beim Mühlhaus « .

Das erste Bataillon marschierte am 22. Juni aus dem Lager bei Korneuburg in jenes nach Neueugen . Das zweite und dritte Bataillon versahen vom 28. - 30 . den Vorpostendienst auf der Schwarzen Laken und gingen dann in ihre alten Standorte zurück . In dieser räumlichen Verteilung blieben die Bataillone bis nach der Schlacht von Wagram . Hödl , Geschichte des Regiments Loudon . pg 257

Gefecht bei Znaim am 10. Juli .

und dem Rußbach , gegenüber der von den Franzosen besetzten Residenz , geführt . Am 21. Mai kam es zwischen den beiderseitigen Hauptarmeen zur Schlacht bei Aspern , welche mit dem Rückzuge Napoleons über die Donau endete .

Die Grenadiere Lindenau , im Bataillon Major Baron Hromada , hatten hiebei Gelegenheit an dem Kampfe teilzunehmen . Das Bataillon wurde , nachdem Aspern bereits erobert war , innerhalb der zur Wegnahme von Esslingen bestimmten Truppen , zur Erstürmung der krenelierten Gartenmauer an der westlichen Spitze des genannten Ortes befohlen . Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen , sich in den Besitz des Dorfes zu setzen , hörte jedoch der Kampf mit Einbruch der Dunkelheit auf .
Die Grenadierdivision Lindenau hatte während dieses hartnäckigen Kampfes verloren :
Tot Hauptmann Franz Otto von Ottenfeld und zirka 100 Mann an Verwundeten , Gefangenen und Vermißten .

In der Schlacht von Wagram kamen die Grenadiere neuerdings ins Feuer , und zwar betrug der Verlust in diesem Kampf an Toten , Verwundeten und Vermißten 29 Mann . ? )

Nach dem unglücklichen Ausgang der Schlacht von Wagram führte der Erzherzog die Armee längs der » böhmischen Straße « , Stockerau , Ober Hollabrunn und Znaim zurück . Die Franzosen waren jedoch den Österreichern nicht nur auf der genannten Marschlinie gefolgt , sondern trachteten auch nach einem bei Laa - Höflein durchgeführten Thayaübergang , sich beim Brücken- ' defilé von Znaim vorzulegen . Der Erzherzog erkannte jedoch diese Absicht noch rechtzeitig und eilte , eben am 9. Juli nachmittags in Schöngrabern ein getroffen , mit dem Grenadierkorps im Laufe der Nacht vom 9. auf den 10 . der Armee nach Znaim voraus und sperrte die von Ost gegen die Stadt heranführenden Kommunikationen .

Das Grenadierbataillon Hromada , hatte ebenfalls den erwähnten Nacht marsch mit dem Erzherzog vollführt .

Nach dem Erreichen von Znaim gab Erzherzog Karl sofort der Brigade Steyrer den Befehl , Teswitz zu besetzen , da von Lechwitz her bereits das Korps Marmont im Anrücken war . GM . Steyrer ging bis auf die Höhen östlich von Teswitz vor und brachte dadurch die andringende feindliche Infanterie zum Stehen . Marmont , welcher aber erkannte , daß ihm nur schwache Kräfte gegenüberständen , ließ die österreichischen Grenadiere nun in Front und Flanke von etwa 14.000 Mann angreifen .

Trotz dieser Übermacht gelang es GM . Steyrer mit seinen wenigen Bataillonen , durch fünf Stunden in dem ungleichen Kampfe auszuharrén ! Dann nötigte sie aber die numerische Überlegenheit der Franzosen zum Rückzug über Teswitz .

Die Brigade hatte sich bereits bis an den Ausgang des Dorfes zurück gezogen , als der Feind von allen Seiten gegen das die Arrièregarde bildende Grenadierbataillon Hromada eindrang . Dieses Bataillon schlug aber mit heldenmütiger Ausdauer drei feindliche Angriffe bei den westlich Teswitz

1 ) Genaue Daten konnten nicht aufgefunden werden . pg 258

befindlichen Hohlwegen und Rideaus zurück und hielt sich dort so lange , bis die übrigen Bataillone der Brigade wieder formiert waren .

Am Abend dieses Tages kam der Generalissimus zur Brigade Steyrer , sagte seinen Dank und rief den Grenadieren zu :

» Das sind meine alten Soldaten von Aspern ! « Das Grenadierbataillon hatte im ganzen 185 Mann verloren .

Die Gefechtsrelation GM . Steyrers nannte den Bataillonskommandanten Baron Hromada , die Hauptleute Kral und v . Lingauer , die Oberleut nants Dilg und Klein , die Leutnants Horak , Prohaska und Rosany des Regiments Lindenau als » vorzüglich ausgezeichnet « .

Während die Grenadiere bei Znaim ruhmvoll kämpften , wurde auch das Regiment Lindenau , als Nachhut des an der Queue der Armeekolonne von Stockerau nach Znaim marschierenden V. Korps , nördlich von Schön grabern zu einem Gefecht gezwungen , in welchem es im ganzen zirka 70 Mann einbüßte . In der Nacht vom

11. Juli traf das Regiment Lindenau in Znaim ein , bei welcher Stadt Erzherzog Karl seine Korps , eines Angriffes gewärtig , gesammelt hatte .

Am 11. stand die österreichische Armee in einer die Stadt Znaim von Süd über Ost nach Nordwest umspannenden Stellung :

Den rechten Flügel , bei Znaim , Klosterbruck und Alt - Schallersdorf , bildete das V. Korps . Im Anschluß links daran über Teswitz , Kukrowitz und Winau standen die übrigen Korps .

Diese Stellung wurde alsbald von Südost her nach Wegnahme der zwischen Alt- und Neu - Schallersdorf gelegenen Thayabrücke durch Masséna und von Nordost durch Marmont , überaus heftig angegriffen . Es gelang aber , die Angriffe abzuweisen , trotzdem Masséna im Laufe des Nachmittags bereits bis an die Stadt vorgekommen war .

Über das Verhalten und die Tätigkeit des Regiments Lindenau gibt am besten die erhalten gebliebene Gefechtsrelation des Oberst v . Pflüger an das Korpskommando Aufschluß . Diese lautet vollinhaltlich :

» Relation ) » über das Benehmen des Lindenauschen Regiments am 11. Juli in der Affaire > bey Znaym . <

» Um 6 Uhr früh wurde das Regiment auf folgende Art aufgestellt :

» Das erste Bataillon auf ausdrücklichen schriftlichen allerhöchsten » Befehl Sr kais . Hoheit des Generalissimus nach Brenditz unter Kommando » des Herrn Hauptmanns Baron Hauer detachiert .

» 2 Divisionen des rechten Flügels vom zweiten Bataillon unter » meinem Kommando wurden in den Weingärten vor der Stadt Znaym links > und die sechste Division rechts der Chaussée in den Weingärten aufgestellt . » Als nun das feindliche Feuer anfing , rückte links von mir ein Bataillon » Gradiscaner - Grenz - Regiment vor und engagierte sich mit denen feindlichen » Tirailleurs , blieb durch eine geraume Zeit ohne den Feind zurückzudrücken

1 ) KA . , FA . 1809 Deutschland Hauptarmee VII 200 pg 259

» in der nemblichen Stellung . Nun schickte ich , um das Feuer besser zu unter » halten und dem Feind einen Abbruch zu tuen eine Compagnie zur Unter > stützung vor . Der Feind wollte noch nicht aus seiner Stellung weichen , bis » ich die andern 3 Compagnien zum Stürmen vorführte und der Feind wurde > durch die Entschlossenheit und Mut dieser Trupp mit aller Heftigkeit ge > worfen .

» Zur nemlichen Zeit rückte die sechste Division unter Anführung des > Majors v . Janda mit kühner Schnelligkeit unter klingendem Spiel ebenfalls » in denen Weingärten vor , warf den Feind mit Ungestüm bis an den » untersten Teil des Klosters Bruck zurück .

> Dabei haben sich besonders ausgezeichnet der Herr Obristwacht » meister von Janda , Unterleutnant und Bataillonsadjutant Kurz und Regiments » adjutant Pollatzek und ihre Entschlossenheit und standhaften Mut erwiesen .

» Das zte Bataillon wurde anfänglich um 6 Uhr früh an der vorderen > Thayabrücke , bis dieselbe abgetragen war , situirt . Nach der destruirten >> Brücke aber , wurde dasselbe bis an die Magazinschuppe und gegen das » Znaymer Thor zurückgezogen , worauf aber dasselbe , als der Feind die » Thaya mit der beträchlichsten Überlegenheit sowohl mit Kavallerie als » Infanterie unter der Begünstigung des heftigsten Sturmregens , welcher , » nach dem schon ohnehin lang angehaltenen Feuer um so eher die erforder » liche Wirkung der Feuergewehre verhindert hat , übersetzte , wurde unter » Commando des Herrn Oberstlieutnant Nennel vier Compagnien des rechten » Flügels in die Weingärten von der Chaussée rechts vereint mit dem > Wiener 5ten freiwilligen Bataillon unter Commando des Majors Graf Salins » durch die Weingärten wieder vorgeschickt und diese drängten den Feind » mit der entschlossensten Raschheit bis über den Fluss zurück .

» Da nun der Feind mit überlegener Macht sowohl an Cuirassier als » Infanterie mit Ungestüm hervorprellte und der Rückzug unserer Truppen » beginnen musste , stellte sich die neunte Division mit 5 Zügen vor das Thor > gegen die Brucker Strasse 3 Züge des linken Flügels stellten sich aber > links an der Vorstadt in den Weingärten , um den Feind zu empfangen .

>> Ein beträchtliches Detachement französische Cuirassiere sprengte en » Massa mit toller Kühnheit auf der Chaussee bis gegen das Stadtthor heran , » als darauf die rechts stehenden 5 Züge dieser Division vor dem Thor > einen Klumpen formierten , ungefähr 40 Schritte eine zweckmässige und > wohlangebrachte Decharge auf selbes machten und sie mit der kühnsten Schnelligkeit und beträchtlichem Verlust zurückwarfen .

» Diese Cuirassiere versuchten noch einigemale vorzudringen , allein sie > wurden unter dem Commando des Herrn Oberstlieutnants Nennel , Haupt > mann Buttoracz und Seerieder jederzeit zurückgewiesen .

» Als nun 2 Kanonen mit der Unterstützung abwechselnden Grenadier » divisionen und Wiener Freiwilligen hervorrückten und Herr Oberstleutnant » Nennel plessiert wurde , rückte die neunte Division sich in Plänkler auf » lösend in den Weingärten rechts und links an der Strasse immer stürmend > gegen den Feind vor und verdrängte denselben vollkommen aus seiner » Position . pg 260

MarbotsChasseurs
Messages : 47
Inscription : Mar Nov 17, 2020 9:14 pm

Re: IR29

Message par MarbotsChasseurs » Mar Juil 27, 2021 5:22 pm

> Die sechste Division vereinigte sich wieder und unterhielt mit diesem > Trupp ein ganz zweckmässiges Feuer . Es wurden einigemal frische Patronen " gefaßt und der Feind wurde besonders durch diese zwei braven Bataillons » in seiner nachherigen Stellung bis zum erfolgten Waffenstillstand festgehalten .

» Beim dritten Bataillon haben sich besonders der Herr Oberstleutnant » Nennel , Hauptmann Buttoracz , Seerieder ausgezeichnet und den stand haftesten Mut und Entschlossenheit vollkommen an den Tag gelegt .

» Von dem iten Bataillon hat man bis nun da dasselbe die Hornerstrasse > einschlagen musste keine Nachricht erhalten .

» Der Verlust des 2ten und 3ten Bataillons besteht in dem bei diesem » Gefecht plessierten Oberstlieutenant Nennel , 2 Hauptleuthe , 5 Offiziers , » dann wurden 2 Hauptleuthe und 5 Offiziers gefangen , endlich 22 Tote , » 206 Plessierte und 181 Gefangene von Mannschaft . )

» Nichts weniger als dass Endesgefertigter seine eigenen Verdienste » hier anzurühmen gedenkt , so schmeichelt sich doch derselbe , dass er zu > dem glücklichen Ausgang dieses Gefechtes seine mit dem Regiment ge > troffenen Anstalten und bezeugte Tätigkeit auch nicht wenig beigetragen » hat und empfiehlt sich einer gnädigen Anempfehlung . > Feldlager Paulitz am 13ten Juli 1809 .

» von Pfüger Oberst . « Für besonders mutiges und entschlossenes Verhalten in der Schlacht bei Znaim erhielt der

Korporal Franz Walnöfer

die silberne Tapferkeitsmedaille . ? ) Der Kampf bei Znaim war der letzte in diesem Feldzuge . Noch in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli wurden Waffenstillstandsverhandlungen begonnen und eine Demarkationslinie bestimmt . Mit Ausnahme des V. Korps , welches die letztere besetzte , rückten die übrigen Korps in ein Lager bei Budwitz an der Iglauer Straße . Das Regiment Lindenau bezog Kanto nierungen in Paulitz ( 20 km unweit Znaim ) . Am 13. Juli verkündete ein Armeebefehl , daß ein Waffenstillstand abgeschlossen worden sei - -

Nach diesem Vertrage mußte der Znaimer und Brünner Kreis von der Armee geräumt werden .

Der Erzherzog verschob daher die österreichischen Streitkräfte in den Raum um Böhmisch- und Mährisch - Trübau . Das Regiment Lindenau begann den Rückmarsch am 27. Juli , traf am 31. Juli in Abtsdorf und Ditters . dorf nordwestlich Mährisch - Trübau ein .
1 ) Es wurden verwundet : Oberstleutnant v . Nennel , die Hauptleute Concoreggio , Baron Rabenau - Nordeck ,
Leutnant Alois Littomirsky und die Fähnriche Ambros , Dorner , Angermayer und Prinz . In Kriegsgefangenschaft gerieten : die Hauptleute Wenzel Littomirsky und Claus ,

Oberleutnant Jerschina , die Leutnants Reusch , Wolf , Schwabe und Pietrowsky . 2 ) Medaillenkommission , 8. Oktober 1809. Das Tapferkeitszeugnis konnte nicht mehr auf gefunden werden . pg 261

Da die Bedingungen Kaiser Napoleons sehr harte waren , so zog sich der Friedensschluß bis in den Herbst hinaus und man sah sich genötigt , um für alle Fälle bereit zu sein , die Armee beisammen zu halten .

Zum Schutze von Böhmen und Schlesien blieb längs der Grenze ein Korps zurück , die ganze Hauptarmee hingegen wurde über die Karpathen ins Waagtal gezogen und dort in Kantonnements verlegt .

Das Regiment Lindenau kam am 13. August nach Tyrnau und gehörte nun nach einer neuen Order de bataille zur Brigade GM . Reinwald

und Division FML . Weissenwolf des V. Korps Fürst Reuss . Friede von Wien

Nach dreimonatlichen Unterhandlungen kam am 14. Oktober der Friede von Wien zu und Rückmarsch

stande . Österreich mußte Salzburg , Berchtesgaden und das Innviertel an Bayern abtreten ; aus in die Friedens garnison .

Kärnten , Krain , Görz , Friaul , Triest , Istrien , einem Teil von Kroatien und Dalmatien bildete Napoleon den aus sieben Provinzen bestehenden Staat Illyrien , der Frankreich einverleibt wurde . Ferners wurden einige böhmische Orte an Sachsen , Westgalizien und Krakau an das von Napoleon 1807 neugeschaffene Herzogtum Warschau und ein Teil Ostgaliziens an Rußland abgetreten . Außerdem mußte Österreich 85 Millionen Francs Kriegsentschädigung zahlen und dem Kontinental system beitreten .

Bis zur völligen Räumung des Gebietes der Monarchie durch die französischen Truppen blieb die Armee in den bishin innegehabten Kan tonierungen .

Das Regiment Lindenau verließ erst anfangs November seine Quartiere und kam nach Ober - Krupa , Moravan , Radnowitz , Banka , Hubina , Beina und Umgebung von Topolczan .

Am 19. November kam der Regimentsstab nach Freistadt , die Ba taillone nach Topolczan , Nemeczik und Jomincz .

Am 25. Dezember wurde der Rückmarsch in die Friedensgarnison an getreten . Das Regiment Lindenau erreichte über Nádas , Szenicz , Holics , Czaikowitz , Saroschitz und Austerlitz am 2. Jänner 1810 Brünn , wo die Bevölkerung die heimkehrenden Krieger mit Jubel empfing . Ein von den Honoratioren der Stadt dem Offizierskorps gegebener glänzender Ball , sowie eine festliche Bewirtung der Mannschaft des Regiments , gaben der Freude ob der Heimkehr des Hausregiments Ausdruck . pg 262

FINISHED

Avatar de l’utilisateur
Bernard
Messages : 1501
Inscription : Ven Mai 12, 2017 11:25 am
Localisation : MOSELLE

Re: IR29

Message par Bernard » Mer Juil 28, 2021 6:23 am

Très grand merci! :D
Pourrais-tu m'envoyer les pages 251, 252 et 253?
:D :D :D
Être et durer!

MarbotsChasseurs
Messages : 47
Inscription : Mar Nov 17, 2020 9:14 pm

Re: IR29

Message par MarbotsChasseurs » Mer Juil 28, 2021 4:55 pm

Please check page 1

Avatar de l’utilisateur
Bernard
Messages : 1501
Inscription : Ven Mai 12, 2017 11:25 am
Localisation : MOSELLE

Re: IR29

Message par Bernard » Mer Juil 28, 2021 6:10 pm

MarbotsChasseurs a écrit :
Mer Juil 28, 2021 4:55 pm
Please check page 1
Euuuuuuuh?
Je dois faire quoi? :?:
:D :D :D
Être et durer!

MarbotsChasseurs
Messages : 47
Inscription : Mar Nov 17, 2020 9:14 pm

Re: IR29

Message par MarbotsChasseurs » Mer Juil 28, 2021 6:35 pm

Page 251-253 sont postés sur la page précédente de ce forum en allemand.

Avatar de l’utilisateur
Bernard
Messages : 1501
Inscription : Ven Mai 12, 2017 11:25 am
Localisation : MOSELLE

Re: IR29

Message par Bernard » Jeu Juil 29, 2021 5:12 am

OK! J'ai compris! :oops:
Grand merci à toi pour ta réactivité. :D
:D :D :D
Être et durer!

MarbotsChasseurs
Messages : 47
Inscription : Mar Nov 17, 2020 9:14 pm

Re: IR29

Message par MarbotsChasseurs » Jeu Juil 29, 2021 9:07 pm

aucun problème! Heureux de vous aider.

Répondre

Revenir vers « Révolution et Empire - Documentation et liens internet »